Die U.S.S. Ephemerid – die Reise beginnt

 

‚Captain Sharp, bitte in der Einsatzzentrale melden. Captain Sharp bitte melden Sie sich in der Einsatzzentrale’ wurde Teddy, so wurde er von seinen Freunden genannt, ausgerufen. ‚Es wird auch Zeit’ dachte er noch, als er sich auf den Weg machte.

Als er sich mit seinem Schiff vor einem Jahr aus einem der letzten Dominion-Gefechte zurück ‚nach Hause’ schleppte ahnte er schon, was die Admiralität mit seiner geliebten Turkey vorhatte: Sie wurde als nicht reparabel eingestuft, und somit quasi verschrottet. Der Rest seiner Mannschaft, und er waren nun zu Schreibtischdiensten verdonnert, wenngleich einige wenige das Glück hatten, anderen Schiffen zugeteilt zu werden.

Darunter auch fast seine gesamte Brückencrew, der Erste, sein Waffenoffizier und sein Wissenschaftsoffizier, mit dem er auch zusammen auf der Akademie war. Dieser Verlust schmerzte ihn doch ein wenig, weil er mit William (dem Wissenschaftler) viele Erinnerungen verband. Und auch William viel der Abschied nicht so leicht wie es damals den Anschein hatte. Aber sie schrieben sich regelmäßig, und so verlor sich die Entfernung bald im nichts.

Als er die Einsatzzentrale erreicht hatte, wurde er von Admiral Janeway in Empfang genommen: „Ah, Captain“

„Admiral“ entgegnete er knapp.

„Wir sind soweit. Das Schiff erfüllt eigentlich alle Voraussetzungen für einen Testflug.“ führte der Admiral aus, und lächelte dabei in Ihrer unnachahmlichen Art.

„Es wird auch Zeit,“ rutschte es Ted heraus, und auf Admiral Janeways fragenden Blick setzte er hinzu: „verzeihen Sie Admiral, aber als es nach ihrer ‚Rückkehr’ hieß, der Ausbau würde sich noch um 3 Monate verzögern, war ich, wie Sie sicher verstehen werden, nicht gerade begeistert.“

„Ah ja, ich verstehe Sie“ Sie lächelte wieder. „Aber ich hoffe Sie machen mich nicht persönlich dafür verantwortlich.“

Ted antwortete: „Nein nein, es war nur so...“

„...frustrierend?“ beendete Janeway den Satz.

„Genau.“

„Nun es ist gut zu wissen, das Sie sich vom Verlust der Turkey erholt zu haben scheinen, und darauf brennen wieder im ‚Sessel’ zu sitzen und ein Schiff, Ihr Schiff, zu befehligen.“

Janeway hakte sich während dieser Worte bei Ted unter, und zog ihn dabei zum Fenster, damit sie beide einen Blick auf das Schiff werfen könnten. Da lag es nun im Hangar, ‚sein’ neues Schiff, sein neues Kommando, welches nur darauf wartete loszufliegen:

 

Die U.S.S. Ephemerid

 

Eine Weiterentwicklung der Intrepit-Klasse, aus der ja auch die Voyager entstammte, weshalb auch die weitere Umbaumaßnahme unter der Leitung von ‚Neu-Admiral’ Janeway gestanden hatte. Diese wiederum hatte einige Mitglieder Ihrer ‚alten’ Crew dazubeordert. So zum Beispiel auch Seven, wie Sie sie liebevoll nannte, und auch Torres, die Halbklingonin war, nachdem Sie sich von ihrer Geburt erholt hatte, hinzugezogen worden. Janeway vertraute ihnen beiden völlig, und so tat es Ted ihr gleich, auch wenn er beide nicht lange kannte, so musste er dennoch die Expertise der beiden anerkennen. Torres lebte mit Ihrem Mann Tom Parris an Bord der Ephemerid, damit Sie ihre Familie stets in Ihrer Nähe hatte. Kleine Klingonenkinder brauchen viel Zuwendung. Das bestätigte ihm auch Tom. Mit ihm verband ihn eine sich entwickelnde Freundschaft. Nur überreden, an Board der Ephemerid Steuermann zu werden konnte er ihn nicht. Tom bliebe lieber bei seiner Frau, und die hätte einen Posten bei den Schiffswerften auf  Utopia Planetia angeboten bekommen. Er würde sich um sein Kind kümmern, und den liebevollen Vater geben.

‚Eine Weile halte ich das schon so aus’ hatte er gesagt.

Mit Seven hingegen konnte er nicht allzu viel anfangen. Sie war ihm zu ‚kühl’ was den Umgang mit ihm und anderen anging. Chakotay, den er einmal traf, und mit dem Sie zusammen lebte, meinte: ‚Das ist wäre bei ihr normal, neuen Leuten gegenüber ist Sie einfach so. Wenn Sie sie so 3-4 Jahre kennen würden, dann wüssten Sie wovon ich rede.’ Sprachs, zwinkerte und ging von dannen.

„Wollen wir?“ wurde Ted von Admiral Janeway aus seinen Gedanken gerissen.

„Wie?“ fragte er abwesend.

„Aufs Schiff, ich denke Sie sollte es wieder einmal besuchen. Es hat sich einiges seit ihrem letzten Besuch vor 2 Wochen getan.“ Zog Janeway ihn wieder auf den Boden zurück.

„Ok, dann los...“

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‚Willkommen an Bord’ schnarrte der Offizier den beiden zu, als diese von der Transporterplattform herunter stiegen.

„Was möchten Sie zuerst sehen?“ fragte Janeway

„Den Maschinenraum, wenn Sie nichts dagegen haben, Admiral“ Ted war schon sehr gespannt, wie sich die Modifikationen auswirken würden.

Sie gingen wortlos durch die Gänge, begegneten hier und da einigen Crewmen, die Sie geflissentlich grüßten, um dann schneller als vorher weiterzuarbeiten.

Am Maschinenraum angekommen bot sich ihnen ein überragender Blick auf den Warpkern, der gerade gestartet wurde. Rechts daneben am Pult befand sich B’Elana, und bellte, wie es Ihre Art war, einige Anweisungen an die im Raum verteilten Maschinenoffiziere.

Als der Warpkern zu ihrer Zufriedenheit lief, wandte Sie sich dem Admiral und Ted zu:

„Hallo, jetzt läuft er.  Der Intermix machte noch Probleme, aber die scheinen wir nun beseitigt zu haben. Zufrieden?“

Sie fragt den Admiral etwas vorwurfsvoll, was Ted zu der Annahme verleitete, das etwas nicht stimmen würde, aber Admiral Janeway nahm B’Elana in den Arm, und sagte nur:

„War ich mit ihrer Arbeit jemals unzufrieden“

B’Elana verzog das Gesicht zu einem Grinsen. „Nicht, das ich mich erinnern würde.“

„Wie weit sind Sie mit der Implementierung der neuen Hüllenpanzerung?“ fragte Janeway.

„Ist sozusagen Einsatzbereit. Seven war dabei sehr hilfreich. Sie ist daraufhin zur Erde zurückgekehrt. Sie lässt Sie grüßen, da Sie ja gestern nicht da waren.“ Beendete Sie ihre Ausführungen. Und an Ted gewandt fragte Sie:

„Captain, könnten Sie Tom und mich bei Ihrem Testflug auf Utopia Planetia absetzen?“

„Es wäre mir Ehre und Vergnügen zugleich, aber nur, wenn Tom am Steuer ist.“ Antwortete Ted.

„Ich glaube das wird sich machen lassen.“ B’Elana lächelte bei dem Gedanken Tom zu ‚überreden’. Sicher wird er freudestrahlend durchs Quartier hüpfen, wenn er erfährt, welche Ehre ihm da zuteil werden würde.

„Na dann, Abgemacht.“ sagte Ted.

„Wenn ich recht informiert bin, ist ihr zukünftiger erster Offizier auch dort, und studiert noch die letzten Modifikationen an der Voyager?“ stimmte Janeway ein.

„Ja, den werde ich dort auch gleich einsammeln.“ Ted war nun doch in freudiger Erwartung dessen, was sich in der Zukunft ereignen würde.

„Wann soll es losgehen, hat Admiral Parris schon konkrete Vorgaben gemacht?“ fragte Ted Janeway.

„Morgen um 0800 wird die Ephemerid abfliegen. Ob mit oder ohne Sie, das hängt von Ihnen ab, Captain“

Ted lachte: „Ach packt sie schon wieder das Fernweh. Wollen Sie mit der Ephemerid gar durchbrennen?“

Sie mussten alle lachen.

„Nein, keine Bange. Es ist Ihr Schiff, und doch darf ich Sie zumindest ein wenig beneiden, wenn es gestattet ist. Meine Aufgaben als Admiral für den Delta-Quadranten halten mich hier fest. Aber eines Tages vielleicht...“ der Admiral blickte zum Warpkern, der ruhig vor sich hin pulsierte „...packt mich das Fernweh, und ich degradiere mich zum Captain, und dann ...“

„...entern Sie die Ephemerid, und suchen Sich ein Wurmloch, und sind erst 5 Jahre später wieder hier.“ schloss Ted den Satz.

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Fünf Minuten bevor der Computer ihn wecken sollte war Ted wach. Die Aufregung war ihm zwar nicht anzumerken, und dennoch war er gespannt, wie sich das Schiff ‚anfühlen’ würde.

Die 11 Monate in der Einsatzplanung haben ihm doch etwas zugesetzt. Er war wohl nicht dafür gemacht. Aber die Zeit des Wartens war ja nun endlich vorbei, und Abenteuer erwarteten ihn und seine Crew.

Seine Crew, er hatte in langen Zügen und Lesesitzungen von Personaldateien sich eine nach seiner Meinung hervorragende Crew zusammengestellt. Er war schon gespannt, wie sich die einzelnen Mitglieder machen würden

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„Hei Teddy“ wurde er in der Cafeteria von Tom begrüßt. Er und B’Elana waren zum Frühstücken ebenfalls in das Stationscasino gekommen.

„Der Replikator an Bord der Ephemerid hat einige Sachen noch nicht einprogrammiert, auf die B’Elana Appetit hatte.“ Erklärte Tom auf Ted’s fragenden Gesichtsausdruck.

„Ah ja, dann weiß ich ja Bescheid, ich bekomme auf der Reise wohl nur Hirsebrei.“ Meinte Ted darauf. „Mal sehen was der Chefingenieur dazu meint ?!“

„Den habe ich eingeschüchtert“ meinte B’Elana dazu „Wenn er irgendetwas an der Programmierung ändern sollte, bringe ich ihn um.“

„Wenn ich das so höre, bin ich fast froh euch auf Utopia Planetia abzusetzen.“ Ted wirkte erleichtert. Und nachdem Tom und B’Elana ihn nach den Scherzscharaden zum Frühstück an ihren Tisch eingeladen hatten, ließ er sich das auch nicht entgehen.

Schließlich konnte er, wie jeder andere auch, nicht genug von den Geschichten der Voyager hören, und was sie alles im Deltaquadranten zu bestehen hatte.

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Exakt 0759 Uhr Bordzeit betritt Ted „Teddy“ Sharp die Brücke. Der Zweite meldet daraufhin: ‚Captain auf der Brücke’. Ted nickt nur, und setzt sich auf seinen Platz. Dabei rutscht er ein zwei Mal unruhig hin und her, als sich die Tür zum Bereitschaftsraum auftut, und Admiral Janeway mit Admiral Parris die Brücke betreten.

Der Zweite holte gerade Luft, um seine Meldung loszuwerden, da deutete ihm Admiral Parris, das es gut sei. Der Admiral trat zu Tom, seinem Sohn.

„Ich hatte vor 6 Jahren einen Jungen, der sich auch genauso betrug. Nichts als Ärger hat er mir gebracht. Und dann war er auf einmal weg. Unerreichbar für mich, als wenn es nicht schon vorher schlimm genug gewesen war, mussten wir jetzt sogar mit dem schlimmsten rechnen. Und plötzlich ist er wieder da, und kein Junge mehr. Er ist ein Mann, der seine Fehler kennt, und es einfach besser machen möchte als früher. Und zudem hast Du mich zum Großvater gemacht. Tom... ich bin sehr, sehr Stolz auf Dich.“

Diese Sätze sprach er zumindest so leise, das es nicht alle mitbekamen. Es wäre vielleicht auch für beide sonst etwas peinlich geworden. Aber das Vater/Sohn Verhältnis war zwischen beiden deutlich entspannter, als früher, und Tom wollte gerade seinen Vater umarmen, als dieser sich wieder zurückzog. Wohl mehr aus dem Grund vor seinen Untergebenen sich nicht so die Blöße zu geben. Er lächelte Tom noch einmal zu dann ging er zu Ted.

„Captain, bringen Sie mir das Schiff immer sicher wieder in ein Raumdock, dann kann ich Ihren Kopf dort lassen, wo er jetzt ist.“ Alle lachten verschmitzt. Nur Ted nicht. Er antwortete nur knapp:

„Das und nichts anderes habe ich vor, Sir.“

„Weil wir genau das von Ihnen erwarten, haben wir Sie mit dem Kommando betraut“ fuhr Janeway in das Gespräch.

„Wir sind jedenfalls noch mal hierher gekommen, weil wir Ihnen und Ihrer Crew viel Erfolg  und natürlich Glück wünschen wollen. Es kommt schließlich nicht oft vor, das wir ein Schiff auf eine Deep-Space Mission schicken. Also Captain...“ endete Admiral Parris’ Ansprache „...wir werden Sie jetzt verlassen.“

„Danke, Sir – Mam“ Ted nickte Admiral Janeway und Admiral Parris zu, und begab sich auf seinen Posten. Die beiden verließen die Brücke.

„Tom, Verankerungen lösen.“ Erteilte Ted den Befehl.

„Sind lose.“ gab dieser zurück.

„Steuerdüsen Achtern – Volle Wende“ Ted wollte sehen was Tom draufhatte. Doch dieser ließ sich nichts anmerken, schließlich hatte er Jahrelange Erfahrungen mit der Voyager. Das Schiff drehte sich langsam im Raumdock, und die Spitze zeigte langsam in Richtung Raumschott, welches schon weit offen stand, und nur darauf wartete, passiert zu werden. Als Tom das Schiff ausgerichtet hatte, gab Ted den Befehl:

„Bring uns raus.“

 

 

So beginnt die Reise eines Stolzen Schiffes

 

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